Da wir in unserem Podcast gern ohne Rücksicht auf Verluste mit Fachjargon um uns schmeißen, haben wir hier mal eine kleine Schreibwiki angelegt, die die meisten Begriffe klären dürfte.
Falls wir noch was vergessen haben, lasst es uns in den Kommentaren wissen!

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Es gibt 5 Namen in diesem Verzeichnis, die mit dem Buchstaben E beginnen.
Einleitung
Siehe Prolog.

Epilog
Im Klassischen Drama auch Nachwort, Schlussrede oder Schlusswort genannt und oft - aber nicht immer - direkt an das Publikum gerichtet, greift der Epilog die gezeigten Figuren oder Konflikte auf und kommentiert sie, oder erzählt noch etwas zusätzliches, das mit dem eigentlichen Spannungsbogen des Dramas nicht mehr direkt in Bezug steht. In Buchform gibt der Epilog meist nocheinmal eine andere/spätere Perspektive wieder, die die Auflösung der Geschichte ausbaut, oder knüpft (bei mehrbändigen Werken) den Faden weiter, an dem die Fortsetzung anschließen kann. Im Film erfüllen die Vor- und Nach-Abspann Szenen oft diese Funktion.

Erzählzeit
Meist werden Geschichten im Präteritum erzählt, also 'er sagte', 'sie ging' usw. aber auch das Präsens - 'er sagt', 'sie geht' - wird oft verwendet.
Manche Leute stören sich am Präsens, aber die meisten könnten im Nachhinein nicht sagen, ob eine Geschichte im Präsens oder Präteritum geschrieben wurde. Damit kann man sich bei der Entscheidung zu 100% auf sein Bauchgefühl verlassen - also was fühlt sich für diesen oder jenen Text 'richtiger' oder einfach passender an - und darauf, welche Zeit einem mehr liegt.
Ela schreibt lieber im Präteritum, Tine zieht im allgemeinen das Präsens vor.

*Episoden zum Thema: *Episoden zum Thema: etc007: Erzähl-Zeit und Perspektive

Ex machina
Der Deus Ex Machina ist ein entlehnter Begriff des Klassischen Dramas. Die "Göttliche Intervention" als Stilmittel des griechischen Dramas wurde genutzt, um einen Konflikt durch Höhere Mächte ein für allemal beizulegen.
Der Deus ex Machina ist also quasi der "Gott aus der Dose" der Theatereffekte, der plötzlich und unvorhergesehen in die Geschichte eingreift und sie zu seinem Gutdünken beendet, auch wenn das alles vorher gewesene und alle Strapazen der Helden irgendwie nutzlos erscheinen lässt.
Aufgrund dieser letzten De-Validierung der vorangegangenen Handlung wird der Ausdruck heute hauptsächlich kritisch genutzt, um Plot-Points, Figuren oder Plot-Twists zu berschreiben, die plötzlich aus dem Nichts auftauchen und die Handlung drehen.

Exposition
Der Begriff bezeichnet zweierlei:
1. Deutsch ausgesprochen ist die Exposition die Einführung der Grundstimmung, Ausgangssituation, Konflikte, Zustände, Zeit, Ort und Personen der Geschichte und bereitet für das Verständnis nötige Voraussetzungen vor, die im Folgenden für die Handlung wichtig werden. Meist gleichzusetzen mit Akt I der Aktstruktur.
Siehe auch: Akt-Struktur
2. Englisch ausgesprochen - äcksposischn - meint Exposition jedwede Textstelle, die offensichtlich einzig die Funktion hat, dem Publikum eine Information mitzuteilen. In diesem Zusammenhang ist der Begriff negativ wertend gemeint, da solche Textstellen ungeschickt und auktorial wirken und einen aus der Geschichte reißen.
Daher ist es wichtig, Information organisch in einen Text einzubauen. Das bedeutet, man lässt Charaktere nur das sagen und denken, was sie tatsächlich in einer Situation sagen und denken würden, anstatt sie als Erklärbär zu benutzen. Dabei hilft es, im Kopf zu behalten, dass Information nicht auf einem einzigen großen Haufen im Text liegen muss, sondern z.B. über einen Dialog oder mehrere Szenen verstreut eingebracht werden kann - nämlich da, wo die Charaktere sie tatsächlich aussprechen oder denken würden.
Für das Publikum ist ein solches Verstreuen an Information reizvoll, da immer wieder interessante Fragen aufgeworfen und später beantwortet werden.
*Siehe auch: Info-Dump